Kommentar zu Regenbogenflaggen bei der EM Sport ist nicht und war nie unpolitisch

Meinung · Die Regenbogen-Kapitänsbinde steht in der Tradition politischer Sportmeinung. Manuel Neuer trägt sie stellvertretend für die Überzeugung seiner Mannschaft. Gerade gegen Ungarn ist diese Aussage von Bedeutung, kommentiert Tanja Schneider.

 Die Münchner Arena in Regenbogenfarben.

Die Münchner Arena in Regenbogenfarben.

Foto: dpa/Tobias Hase

Sport ist unpolitisch? Nein. Ist er nicht, war er nie. Warum? Greenpeace hat es vor nicht einmal einer Woche einigermaßen dilettantisch erklärt: Sport ist politisch, weil er eine Bühne ist. Als Peter O’Connor 1906 in Athen den Fahnenmast hochkletterte, war der Ire sich dieser Tatsache vollkommen bewusst. Der Weitspringer hatte bei den Olympischen Zwischenspielen Silber gewonnen und wollte nicht, dass für ihn die britische Flagge gehisst wird. Er kletterte den Fahnenmast hinauf und schwenkte eine grüne Fahne, um für die Unabhängigkeit seines Heimatlandes zu demonstrieren.