Badeunfälle Warum es so gefährlich ist, in Flüssen und Seen zu schwimmen

Service | Bonn · An warmen Sommertagen suchen viele Menschen Abkühlung in Flüssen und Seen. Dabei birgt der Badespaß allerdings auch Gefahren. Vor allem vom Schwimmen im Rhein wird dringend abgeraten.

 Schwimmer planschten auf der Höhe von Rheinbreitbach im Rhein. Ein explizites Badeverbot gilt im Rhein nicht. Die Stadt kann lediglich auf die Risiken hinweisen.

Schwimmer planschten auf der Höhe von Rheinbreitbach im Rhein. Ein explizites Badeverbot gilt im Rhein nicht. Die Stadt kann lediglich auf die Risiken hinweisen.

Foto: Frank Homann

Wie in jedem Jahr suchen bei den aktuellen Temperaturen viele Menschen nach Abkühlung. Wenn die Freibäder in Bonn und der Region voll sind, badet manch einer gerne in umliegenden Seen und Flüssen. Das birgt jedoch auch Gefahren, die im schlimmsten Fall tödlich enden können. Vor allem das Schwimmen im Rhein ist gefährlich.

Verbände weisen unermüdlich auf Gefahren hin

Unermüdlich weisen Verbände wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) auf die Gefahren hin, die zu tödlichen Unfällen führen können. „Grundsätzlich ist das Baden an öffentlichen Gewässern, die als Badestellen ausgewiesen sind, ja unbedenklich. Vor allem, wenn diese bewacht sind“, berichtete Bruno Schöneberg, Leiter der DLRG Rhein-Sieg im Gespräch mit dem GA im vergangen Sommer. Ein sicherer Schwimmer solle man allerdings für jeden Gang ins Wasser sein: „Als solcher gilt man, wenn man zumindest das bronzene Schwimmabzeichen absolviert hat.“

Nur vergleichsweise wenige Gewässerstellen werden jedoch von Rettungsschwimmern bewacht. Das Risiko, dort zu ertrinken, sei um ein Vielfaches höher als an Küsten oder in Schwimmbädern, wo es Bademeister und Rettungsschwimmer gebe. In Seen und Teichen bestehen Gefahren in Form von steil abfallenden Ufern, Wasserpflanzen und Unrat. Besonders Kiesgruben, sogenannte Baggerlöcher, sind demnach auch gefährlich, weil deren Ufer abrutschen können. Zudem weisen Seen unterschiedlich warme Wasserschichten auf.

Schwimmen im Rhein ist besonders gefährlich

Neben den stehenden Gewässern birgt der Rhein bei leichtsinnigen Aktionen die größten Gefahren. Beim Baden in Flüssen gelte grundsätzlich, die Strömung nicht zu unterschätzen, sagt der DLRG-Leiter Rhein-Sieg: „Gerade dort, wo auch Schiffe fahren, ist die Sogwirkung stark. Im Rhein ertrinken die meisten Menschen, weil sie die Strömung und die Sogstärke unterschätzen“, so Schöneberg. Während etwa an Seen schwimmende Begrenzungen im Wasser helfen können, sieht es am Rhein deutlich weniger kontrollierbar aus. Beruhigte Stellen, sogenannte gewässernahe Erholungsbereiche, wie etwa auf Rheinhöhe von Köln-Rodenkirchen, gibt es auf Bonner Gebiet nicht.

Seit 2016 warnt die Bundesstadt vor allem mit großen Hinweisschildern an beiden Uferseiten vor den Gefahren, die durch Strömungen und den regen Schiffsverkehr entstehen. Ein explizites Badeverbot gilt dort jedoch nicht. An der Sieg und an der Agger ist die Auswahl sicherer Bademöglichkeiten Schöneberg zufolge dank ausgewiesener Stellen größer.

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