Ab Anfang November Sperrung der Löwenburg wird aufgehoben

SIEBENGEBIRGE · Ab Anfang November ist die Löwenburg wieder zugänglich. Die Sanierungsarbeiten dauern allerdings noch an.

Die gute Nachricht zuerst: Die Löwenburg ist ab Anfang November wieder zugänglich, die Sperrung wird aufgehoben. Die nicht ganz so gute: Damit sind die Arbeiten keineswegs abgeschlossen, sie fangen im Gegenteil gerade erst an. Die Ruine war für Besucher gesperrt worden, nachdem sich im April Steine aus der Mauer gelöst hatten und laut Experten, die zur Begutachtung herangerufen wurden, Einsturzgefahr bestand.

Die zuständige Bezirksregierung Köln beauftragte den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW mit den Arbeiten. "Nach umfangreichen Untersuchungen durch Statiker und Geologen, die zum Teil in unwegsamem Gelände erfolgten, können nunmehr die erforderlichen Sanierungsarbeiten beginnen", erläutert Frank Blum vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb. Noch diese Woche werde eine Fachfirma den Burgfried einrüsten, eine durch den steilen Hang schwierige Aufgabe. Damit aber besteht zumindest nicht mehr die Gefahr, dass Besucher von herabfallenden Steinen getroffen werden - daher die Freigabe.

Für die Sanierer beginnt dann erst die Arbeit: Zunächst wird eine sogenannte Notsicherung an der Ausbruchstelle durchgeführt. Die zuständige Objektmanagerin Dietlind Simon-Euskirchen vergleicht die Vorgänge mit einer Zahnfüllung: "Alles, was lose ist, wird entfernt und dann Spritzmörtel in verschiedenen Lagen aufgebracht. Damit auch die Bindung zum bestehenden Mauerwerk stimmt, folgt im Anschluss die Verpressung.

"Um im Bild zu bleiben: Das ist wie der Kleber bei der Zahnfüllung", so Simon-Euskirchen. Ist die Stabilität des Burgfrieds erst einmal gesichert, folgt der nächste Schritt: Die Mauer muss "entwurzelt" werden. Denn wüchsen die Wurzeln weiter, würden sie die Stabilität der Mauer gefährden. Leicht lassen sich die Wurzeln nicht entfernen, zudem müssen die Steine, die entnommen werden, säuberlich aufbewahrt und später wieder eingesetzt werden.

Die "Wurzelkanäle" müssen wiederum unter anderem mit Spritzmörtel verfüllt werden. Danach werden sich die Sanierer der Verformung der Mauer oberhalb des Ausbruchs zuwenden. An dieser Stelle muss das Mauerwerk abgetragen und danach wieder aufgebaut werden. Selbst dann ist man noch nicht fertig: "Bei der Notsicherung des Ausbruchs handelt es sich sozusagen um ein Provisorium. Zum Schluss folgt dann die eigentliche Sanierung dort."

Die Kosten für die Gesamtsanierung des Burgfrieds werden nach derzeitigen Schätzungen im sechsstelligen Bereich liegen, genauer mag man sich derzeit noch nicht festlegen.

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